Warum umdenken?

Stark, was ich im Editorial der Kiteboarding #138 aus dem Juni 2020 lese. Ich finde es auch 2024 noch aktuell und mich interessieren eure Ideen!
Siehe unten!

Dirk Seifert ist in der Corona-Krise aufgefallen, „dass dadurch, dass vieles jetzt umständlicher und / oder schwieriger ist, viele Menschen in meinem Umfeld vielem mit sehr viel mehr Respekt begegnet sind… Uns wurden viele unsere Freiheiten genommen. Die Ausübung unseres Sportes war für viele von uns eingeschränkt… Mir wurde bewusst, was ich eigentlich gern verdränge: wie verwundbar unser System sein kann – wie fragwürdig einiges an unserem Lebensstil und auch einige unserer Werte sind, nach denen wir streben. Müssen wir wirklich nur für einen kurzen Surf stundenlange Flug- oder Autoreisen unternehmen? Müssen wir ständig neues Material besitzen… müssen wir, um unseren Sport oder Beruf auszuüben so oft und lange auf Reisen sein, nicht erneuerbare Ressourcen vernichten und unsere Umwelt weit mehr als nötig belasten? Geht das nicht alles auch eine Nummer kleiner? Mit mehr Homeoffice, weniger Pendeln und mehr und intensiverer Zeit für unsere Familien und Freunde?

Unser Sport ist ein Natursport. Kiten unser Lebenselixier, unser Lifestyle – Teil dessen, wodurch wir uns definieren. Das ist gut so. Denn ich möchte nicht anders leben. Aber vielleicht sollten wir all das wieder mit mehr Respekt, Wertschätzung und mehr Dankbarkeit tun. Mit mehr Respekt vor dem Surf, mehr Dankbarkeit dafür, dass wir Material besitzen, das funktioniert, mit mehr Respekt gegenüber anderen Kitern und auch allen anderen Wassersportlern – und besonders mit mehr Respekt unserer Umwelt gegenüber. Denn anderen mit mehr Respekt zu begegnen, bedeutet auch den Respekt sich selbst gegenüber zu erhöhen, mehr Selbstachtung und -Wertschätzung zu erlangen. Das Ganze führt dann zwangsläufig auch zu einem besseren Surf.“

Ja! Unterschreibe ich voll! Mir hilft dabei der Glaube als Grund, Motivator und Ziel allen Respekts. Gott bewahrt diese Welt immer noch in seinen Händen. Das entlastet mich von der Totalverantwortung – und befreit mich, meinen Beitrag zu leisten.

Wie umdenken?

Nutze die Gemeinschaft mit anderen Kitern, um nicht nur über die oben genannten Fragen nachzudenken, sondern konkret Entscheidungen zu treffen, wie du leben und kiten willst. Es geht darum, möglichst gut verantwortbare Kompromisse zu finden. Für das eigene Leben und Kiten. 

Mein bescheidener Beitrag: Ich fahre mit einem E-Bike mit Kinderanhänger zu den Kitespots. Für mich gar kein Opfer, eher ein großes Privileg, so nah an guten Spots zu wohnen. Diese Art der Anreise bringt sogar einige Vorteile gegenüber dem Auto mit sich.

Und was ist mit den vielen großartigen Kitespots, die man nur mit dem Flieger erreichen kann? Ewigkite bietet solche Reisen aus Umweltschutzgründen immer noch nicht an. Denn wir meinen, dass es in Deutschland eben auch wirklich gute Spots gibt und freuen uns immer wieder riesig, wenn der Wind z. B. in Loissin an der Ostsee auf den Kitecamps wieder mal erstaunlich gut ist. Es geht nicht darum, alle Flugreisen zu verdammen. Wir merken aber, dass wir sehr gut damit leben, die nicht im Programm zu haben.

Oft gehen wir von Ewigkite mit mehr vom Strand weg als wir gekommen sind: wenigstens ein wenig Müll weniger am Strand...

Alles nur bescheidene Beispiele, man kann anderer Meinung sein...
Was denkt ihr?
Welche Ideen habt ihr?
Schreibt uns gerne!

Auf jeden Fall bleibt eine riesen Dankbarkeit, diesen kaum fassbar schönen Sport mit allem was dazu gehört teilen zu dürfen!  

Euer Erik

Erik Neumann
Tel.: 04722-2901